Geschichten über Empfängnis durch „Spende“ bringen mich zutiefst durcheinander. Ich weiß es von mir schon lange. (…) Und ich denke mir, es ist sehr besonders, wenn man weiß, wo man her kommt und warum man so aussieht, wie man aussieht. In den Ferien habe ich mehr Zeit, darüber nach zu denken und ich überlege mir, wo er ist, wie er lebt, was er tut,… ich wünschte mir zu wissen, wie seine Stimme ist. Ich wünschte mir, er weiß einfach, dass ich existiere! (…) Meine Mutter macht das Ganze ärgerlich, sie versteht mich nicht und will nichts damit zu tun haben. Ich soll ruhig sein damit. Mit meinem Ziehvater rede ich nicht darüber, auch wenn ich so sehr wissen möchte, wie es ihm damit geht. Ich liebe meine Eltern und sie mich. Aber ich würde gern diese Fragen mit ihnen teilen. Ich muss mit meinen Gefühlen wo hingehen können. Aber ich soll schweigen darüber. (…) Warum hat mein biologischer Vater das getan? Mich irritiert, dass Geld im Spiel war dabei. Es macht mich ärgerlich zu wissen, dass er Vorteile aus mir und meinen Halbgeschwistern gezogen hat. Er hätte es umsonst machen sollen, finde ich. Und ich finde es grausam, dass er mich und meine Halbgeschwister nicht finden will. (… ) Ich habe welche kennen gelernt und ich wünsche mir, dass das Fragen eines Tages aufhört.( …)“
http://anonymousus.org/stories/index.php?cid=2#1404
Anmerkung: Anonyme Samen- und Eizellspenden sind in Österreich nicht möglich. Ab dem 14. Lebensjahr hat das betroffene Kind die Möglichkeit zu erfahren, wer seine genetischen Eltern sind. Es besteht allerdings keine Verpflichtung der aufziehenden Eltern, das Kind über seine Abstammung zu informieren.