Lieber Papa,
Ich dachte, dass ich dich an diesem Tag gesehen hätte (…) Für einen Moment konnte ich nicht atmen (…) Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so einfach DU gewesen sein könnte (…) Es macht mir Angst, wie einfach irgendein Mann DU sein könnte. (…) Ich weiß nicht, ob wir uns jemals treffen werden, und sei es nur durch Zufall. Ich kann nicht sagen, ob die Hoffnung, die ich habe, berechtigt ist (…) Ich weiß, es ist widersprüchlich, dich einerseits kennenlernen zu wollen und andererseits zornig auf dich und die Welt zu sein wegen der ganzen Umstände meiner Geburt.(…)
Ich werde also weitermachen, mit meinem Zorn, mit meiner Hoffnung, mit meinem Leben, und ich werde dir eines Tages noch einmal schreiben. Vielleicht werde ich dann immer noch nichts Neues wissen. Oder – vielleicht doch.
Deine Tochter
http://anonymousus.org/stories/index.php?cid=2#1714
Anmerkung: Anonyme Samen- und Eizellspenden sind in Österreich nicht möglich. Ab dem 14. Lebensjahr hat das betroffene Kind die Möglichkeit zu erfahren, wer seine genetischen Eltern sind. Es besteht allerdings keine Verpflichtung der aufziehenden Eltern, das Kind über seine Abstammung zu informieren.